Zahnpflege bei Kleinkindern – Ratgeber
Die Zahnpflege unserer Kleinen beginnt bereits vor der Geburt, was es dabei zu beachten gibt erfahren Sie in unserem kurzen Ratgeber.
Karieserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind in Deutschland auf dem Rückzug, jedoch zeigen aktuelle Zahlen, dass Karies bei Kleinkindern wieder vermehrt vorkommt. Das Milchgebiss der Kleinkinder ist anfälliger für Karies und wird schneller durchbrochen, da der Zahnschmelz weicher ist als bei unserem zweiten Gebiss, weil er erst wenige Jahre nach dem Durchbruch der Zähne voll ausgebildet ist. Wenn die Milchzähne von Karies befallen sind, tragen oft auch die nachfolgenden, zweiten Zähne einen Schaden davon.
Wenn Milchzähne aufgrund von Kariesbefall gezogen werden müssen, verändert sich der Kieferknochen. Da die ersten Zähne als Platzhalter dienen, brechen die nachfolgenden Zähne nicht mehr im vorgesehenen Maße durch. In vielen Fällen führt dies zu Zahn- und Kieferfehlstellungen, welche im jugendlichen Alter eine kieferorthopädische Korrektur zur Folge haben.
Kranke Milchzähne verursachen natürlich auch Schmerzen und damit verbundene Schwierigkeiten beim Essen. Dies kann sich auf die gesamte Entwicklung der Kleinkinder auswirken. In einigen Fällen führen die Probleme bis hin zu verringertem Wachstum oder auch zu Schlafstörungen. Durch Karies befallene Schneidezähne können nach Entfernung auch die Sprachentwicklung beeinträchtigen und Lispeln verursachen.
Stillzeit
Die Muttermilch erfüllt neben der Nahrungsaufgabe auch eine wichtige zahnärztliche Funktion, da die Babys die gesamte Kiefer- und Mundregion stark bewegen müssen. Dies stärkt die Kaumuskulatur und fördert die Entwicklung der Kiefermuskeln. Wenn Sie auf die Flaschenernährung setzen, sollten Sie einen Flaschensauger benutzen, welcher dem Baby das Saugen erschwert und das Stillen simuliert.
Gewöhnen Sie Ihre Kinder bereits vor dem ersten Zahndurchbruch an die bevorstehende Zahnpflege, indem Sie mit dem Finger über die zahnlosen Kieferkämme des Kindes streichen. Die Kinder haben anschließend nachweislich weniger Probleme mit der ersten Zahnreinigung.
Sie sollten das Zähneputzen Ihrer Kinder bis ungefähr zum 6. Lebensjahr übernehmen, da Kinder bis dahin nicht alleine in der Lage sind, sich selbst systematisch und gründlich die Zähne zu putzen. Nach dem ersten Zahnen ist es zunächst ausreichend, das Gebiss einmal täglich mit Kinderzahnpasta zu putzen. Nutzen Sie hier eine Babyzahnbürste oder ein Wattestäbchen. Das herunterschlucken von kleinen Mengen Babyzahnpasta ist ungefährlich.
Um die Zahngesundheit von Kindern sicherzustellen, empfehlen wir die Nutzung eines zahnärztlichen Kinderpasses. Darin werden alle zahnärztlichen Untersuchungen festgehalten und dokumentiert. Der Pass dokumentiert dabei alle Frühuntersuchungen ab dem ersten Zahn bis zum 6. Lebensjahr.
Schnuller
Zahnärzte betrachten die bunten Baby Accessoires eher skeptisch. Sie wirken sich nicht selten negativ auf die Kiefer-und Zahnentwicklung aus und führen häufig zu Zahnfehlstellungen, die allgemein als „offener Biss“ bekannt sind.
In verschiedene Studien wurde nachgewiesen, dass der Einsatz zahnfreundlicher Beruhigungssauger die Möglichkeit einer Fehlstellung deutlich einschränkt. Deshalb ist ein solches Modell ein empfehlenswerter Kompromiss.
Bei Fragen können Sie sich gerne an die Zahnarztpraxis Dr. Mitterwald in Augsburg wenden und unverbindlich einen Beratungstermin ausmachen.